Als ver.di Jugend Bremen sprechen wir uns entschieden gegen die geplante Erhöhung des Verwaltungskostenbeitrags von 50 Euro auf 63 Euro aus, die ab dem Sommersemester 2025 in Bremen gelten sollen. Wir fordern, dass der Senat seine Koalitionsvereinbarungen hält und weiterhin auf eine Abschaffung der Verwaltungskosten hinarbeitet.
Die Lebenshaltungskosten für Studierende wachsen an. Steigende Mieten, Inflation und die stagnierende Förderung durch das BAföG verschärfen die Unsicherheit für viele betroffene Studierende. Eine Erhöhung der Verwaltungskostenbeiträge belastet sie zusätzlich, ohne dass dies durch spürbare Verbesserungen in der Servicequalität gerechtfertigt wird. 2023 waren dennoch 35% der Studierenden armutsgefährdet, die Hälfte der gesamten Studierendenschaft lebt von weniger als 867€ monatlich. Eine Erhöhung der Verwaltungskosten würde sich zusammen mit der Erhöhung des Semestertickets um 32,4€ demnach bei der Mehrheit der Studierenden schnell und schmerzhaft bemerkbar machen.
Die geplante Erhöhung des Verwaltungskostenbeitrags widerspricht nicht nur den Interessen der Studierenden, sondern auch den Zusagen der rot-grün-roten Koalition in Bremen. Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und Linke festgehalten, den Verwaltungskostenbeitrag auf dem „niedrigen Niveau stabil zu halten und perspektivisch abzuschaffen“.
„Das klare Bekenntnis zu einer sozialen Hochschulpolitik wird durch die jetzigen Pläne ad absurdum geführt. Wer Vertrauen schaffen will, muss seine Zusagen halten – und das bedeutet in diesem Fall: kein höherer Verwaltungskostenbeitrag, sondern endlich Schritte hin zu dessen vollständiger Abschaffung!“ erläutert Theresa Nußbaum, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di Bremen.
Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Politik, die sich an den Bedürfnissen der Studierenden orientiert und ihre finanziellen Belastungen nicht weiter erhöht. Es braucht eine langfristige und nachhaltige Strategie zur finanziellen Entlastung sowie eine zukunftsorientierte Hochschulfinanzierung, die Bildungschancen eröffnet und soziale Teilhabe ermöglicht. Versprechen wie die perspektivische Senkung des Verwaltungskostenbeitrags müssen glaubwürdig umgesetzt werden.