Der Arbeitgeber der Handwerk gGmbH hat den Beschäftigten am Freitag, den 14. Juni 2024, mittags endlich ein schriftliches Angebot vorgelegt. Dies erfolgte, nachdem die Gewerkschaft ver.di am Freitagmorgen die Beschäftigten für Montag, den 17. Juni 2024, zum Streik aufgerufen hatte.
„Das kam dann doch sehr überraschend und kurzfristig. Der Arbeitgeber hatte über eine Woche Zeit, mit einem Angebot zu reagieren“, so Verhandlungsführer Tobias Liersch. Er fügte hinzu: „So kurzfristig werden wir den Streik jedoch nicht absagen. Zwar ist das Angebot eine gute Grundlage für die zweite Verhandlungsrunde, aber es gab genügend Zeit, vorab zu reagieren. Jetzt werden wir den Streik nutzen, um das Angebot mit den Beschäftigten während des Streiks zu bewerten.“
Zum Hintergrund:
Die Handwerk gGmbH ist eine Tochter der Weiterbildungseinrichtung der Handwerkskammer Bremen und dient als Kompetenzzentrum der Handwerkskammer. Hier nehmen Fachleute Meisterprüfungen ab, unterrichten in Fachlehrgängen des Handwerks und unterstützen Ausbildungsbetriebe durch ergänzende Lehre.
Während die Beschäftigten der Handwerkskammer nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt werden, sieht die Situation für die Beschäftigten der hauseigenen Weiterbildungseinrichtung anders aus. Seit zwei Jahren geht es in Sachen Tarifvertrag für die Beschäftigten nicht voran. Sie blicken auf eine lange Historie mit etlichen Zuständigkeitsdebatten zurück, die den Verhandlungsprozess immer wieder hinausgezögert und die Beschäftigten weiter vom TV-L abgekoppelt haben.
ver.di fordert für die Beschäftigten die vollumfängliche Anwendung des TV-L zum 1. Januar 2025. Nach einem unzureichenden Angebot in der ersten Verhandlungsrunde Anfang Juni hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten zum 17. Juni zu einem Streik aufgerufen.