Performa Nord

Performa kündigt kritische gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte

ver.di fordert Rücknahme der Kündigungen
29.08.2023
Performa kündigt kritische gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte

Performa kündigt kritische gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte – ver.di fordert Rücknahme der KündigungenBremen: Mit scharfer Kritik reagiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die fristlose Kündigung der beiden Sprecher der ver.di-Betriebsgruppe beim bremischen Landesbetrieb Performa Nord Rafael Schyska und Björn Pütz.

Der Arbeitgeber wirft ihnen vor, als Beschäftigte des Bremer Bürgertelefons nicht ausreichend Gespräche geführt zu haben. Es handelt sich jedoch nach Einschätzung der Gewerkschaft ver.di ganz offensichtlich um konstruierte Vorwürfe, die einer juristischen Prüfung nicht standhalten.

Markus Westermann, ver.di Geschäftsführer Bremen-Nordniedersachsen: „Die Vorwürfe von Performa sind für uns völlig absurd und inakzeptabel. Wir wehren uns entschieden gegen diesen Angriff auf Beschäftigte, die sich gewerkschaftlich engagieren. Hier sollen die zwei im Bürgertelefon bekanntesten ver.di-Mitglieder aus dem Betrieb entfernt werden – auch um die übrigen Beschäftigten einzuschüchtern und ein Engagement weiterer Beschäftigter zu unterbinden. Eine zeitliche Nähe der Kündigungen zur kurz zuvor erfolgten innerbetrieblichen Ankündigung einer Kandidatur von Rafael Schyska und Björn Pütz bei den Personalratswahlen im kommenden Jahr ist auffällig.“

Unter dem Geschäftsführer Claus Suhling scheint es ein wiederkehrendes Vorgehen zu sein, die Rechte der Beschäftigten nicht ernst zu nehmen und gegen gewerkschaftlich engagierte Mitarbeiter*innen zu agieren. Zuvor hatte die Geschäftsführung schon mit einer Einzelauswertung von Telefonarbeitsplätzen gegen die geltende Dienstvereinbarung des bremischen Öffentlichen Dienstes verstoßen.

Westermann: „Union Busting im bremischen öffentlichen Dienst kannten wir bisher nicht. Diese beiden Kündigungen verstehen wir als Angriff auf uns als Gewerkschaft ver.di insgesamt. Sie sind geeignet, die in der Regel gute sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Gewerkschaft ver.di und Senat bzw. Behörden und öffentlichen Betrieben nachhaltig zu beschädigen.“

„Wir fordern Performa Nord auf, die beiden Kündigungen sofort und bedingungslos zurück zu nehmen. Performa braucht jede Hand, die dabei unterstützten kann, wie-der in den normalen Betrieb zu kommen. Auswertungen gegen Beschäftigte zu organisieren und so den Druck auf diese zu erhören, ist unangemessen und gehört nicht in den öffentlichen Dienst!“ fordert Markus Westermann.

Der erste Verhandlungstermin beim Arbeitsgericht Bremen zu den Kündigungen der beiden Beschäftigten findet am Donnerstag, 31. August ab 10:00 Uhr statt.

Hintergrund:

Rafael Schyska ist seit 9 Jahren und Björn Pütz seit 10 Jahren bei Performa be-schäftigt. Rafael Schyska ist neben seinem ehrenamtlichen ver.di-Engagement Mit-glied im Vergabeausschuss der von verschiedenen Gewerkschaften und dem Senat getragenen Spenden-Aktion „Rest-Cent“ im bremischen öffentlichen Dienst sowie Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Queergrün (Bündnis90/Grüne) und stell-vertretender Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwulenpolitik von Bünd-nis90/Grüne.

 

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