Tarifrunde ÖD 2020

Applaus allein reicht nicht - wir gehen auf die Straße!

Weitere Warnstreiks in Bremen und Bremerhaven vom 29.09. bis 02.10.2020
24.09.2020
Weitere Warnstreiks in Bremen und Bremerhaven vom 29.09. bis 02.10.2020


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft in der 40. KW Betriebe in Bremen und Bremerhaven zum Warnstreik auf.

Auch nach der zweiten Verhandlungsrunde des öffentlichen Dienstes am letzten Wochenende gibt es kein Angebot. Die Arbeitgeberseite ist immer noch der Meinung, statt einer Entgelterhöhung sollen Angestellte froh sein, einen Arbeitsplatz zu haben und Applaus zu bekommen. Nun reicht es den betroffenen Beschäftigten. Sie fordern zu Recht eine faire und zukunftsgerechte Bezahlung.

Die Arbeitgeber wünschen sich offensichtlich eine konfliktorientierte Tarifrunde. Der Vorschlag der Gewerkschaft ver.di, aufgrund der Corona Pandemie die Tarifverhandlungen ins nächste Jahr zu verschieben, wurde seitens der kommunalen Arbeitgeber abgelehnt.

Mareike de Jonge, Tarifkoordinatorin: „Dieses Verhalten ist nicht nachvollziehbar. Beschäftigte des öffentlichen Dienstes unterstützen das Land und die Gesellschaft in dieser herausfordernden Zeit in besonderem Maße. Sie sind es, die dafür sorgen, dass die Einhaltung des Gesundheitsschutzes organisiert und gewährleistet wird, Sauberkeit im öffentlichen Raum garantiert ist und die Pflege der Alten und Kranken fortgeführt wird! Dabei setzen sich die Beschäftigten selber tagtäglich großen Risiken aus“

ver.di fordert 4,8% mindestens jedoch 150 Euro, die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und eine Fortsetzung der ausgelaufenen Altersteilzeitregelung. Außerdem wird unter anderem die Angleichung der Arbeitszeit im Osten an die im Westen erwartet. Im Fokus befinden sich die besonderen Arbeitsbedingungen im Pflegebereich und die Erwartungshaltung liegt bei 100% Verbesserung des Ist-Zustands. Von der Mindestforderung profitieren vor allem Beschäftigte in den unteren Lohngruppen wie zum Beispiel in der Abfallwirtschaft und Reinigungsbereich.

Mareike de Jonge: „Die Beschäftigten in der Abfallwirtschaft sind häufig von Privatisierungen bedroht. Die Abfallmenge steigt in Pandemiezeiten und statt auf die Sicherheit des Arbeitsplatzes zu verweisen, die es im Zweifelsfall bei Privatisierungen nicht gibt, muss die Tätigkeit dringend aufgewertet werden.“

Markus Westermann, ver.di-Geschäftsführer: „Unsere Argumente werden scheinbar nicht gehört. Die Arbeitgeber verlangen vollen Einsatz von den Beschäftigten. Mehr zahlen wollen sie nicht. Gegen diese Respektlosigkeit wehren wir uns: Applaus allein reicht nicht – wir gehen auf die Straße!“

Im ver.di Bezirk Bremen-Nordniedersachsen finden in der 40. Kalenderwoche weitere Warnstreiks statt, diesmal in Bremen und Bremerhaven.

 

Erst klatschen dann Klatsche

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